Offizieller Auftakt zur Nationalen Kohorte in Düsseldorf
Am 4. Mai 2015 haben Svenja Schulze,
Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes
Nordrhein-Westfalen und Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Beigeordneter für
Personal und Gesundheit der Landeshauptstadt Düsseldorf das Studienzentrum der
Nationalen Kohorte in Düsseldorf eingeweiht. Innerhalb der nächsten vier Jahre
sollen 10.000 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer in die Studie eingeschlossen
und medizinisch untersucht werden.
(Düsseldorf, 4.5.2015) Was sind die
Ursachen für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Wie wirkt sich der
Lebensstil auf das Diabetes-Risiko aus? Welche Faktoren beeinflussen das
Risiko, an Demenz und Depression zu erkranken? Diesen grundlegenden Fragen der
Gesundheitsforschung wollen Wissenschaftler in der Nationalen Kohorte (NAKO),
einer deutschlandweiten bisher einzigartigen Bevölkerungsstudie, nachgehen.
In den nächsten Jahren sollen im
Rahmen der Nationalen Kohorte an bundesweit 18 Zentren 200.000 Menschen im
Alter von 20-69 Jahren medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten
befragt werden. Ziel dieses Großprojektes ist eine verbesserte Prävention,
Früherkennung und Therapie chronischer Krankheiten wie Diabetes, Krebs,
Lungen-, Demenz- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ),
Leibniz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität, und
das IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung in Düsseldorf
bilden eines der 18 Studienzentren. Unter der Schirmherrschaft von
Oberbürgermeister Thomas Geisel sollen in der Landeshauptstadt Düsseldorf
innerhalb der nächsten vier Jahre 10.000 Personen medizinisch untersucht
werden.
Am 4. Mai 2015 haben nun Svenja
Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes
Nordrhein-Westfalen und Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Beigeordneter für
Personal und Gesundheit der Landeshauptstadt Düsseldorf das Studienzentrum der
Nationalen Kohorte in Düsseldorf offiziell eingeweiht.
„Mit der NAKO wollen wir gemeinsam
Antworten auf die großen Volkskrankheiten finden. Bund und Länder bündeln hier
die Kräfte, um die Gesundheitsforschung nachhaltig voranzubringen.
Nordrhein-Westfalen ist in der Biomedizin sehr gut aufgestellt. Daher freue ich
mich, dass wir mit drei modern ausgestatteten Studienzentren einen wichtigen
Beitrag zum Erfolg der Studie leisten können“, sagt Svenja Schulze, Ministerin
für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Es ist nur folgerichtig, dass die
gesunde Stadt Düsseldorf mit ihren beiden Leibniz-Instituten, dem Deutschen
Diabetes-Zentrum und dem Institut für umweltmedizinische Forschung, an der
bundesweiten Langzeitstudie teilnimmt. Die Untersuchung der Entstehung von
Krankheiten im Zusammenwirken genetischer Faktoren, von Umweltbedingungen,
sozialem Umfeld und dem individuellen Lebensstil begreift Gesundheit als
Querschnittsthema. Ich freue mich deshalb auf die Erkenntnisse, von denen die
Menschen in unserer Stadt profitieren werden“, erläutert Prof. Dr. Andreas
Meyer-Falcke, Beigeordneter für Personal und Gesundheit der Landeshauptstadt
Düsseldorf.
„Die Nationale Kohorte wird uns neue
Ansätze und Möglichkeiten zur Bekämpfung der großen Volkskrankheiten wie
Diabetes liefern. So erhält z.B. jeder fünfte Teilnehmer einen oralen
Glukosetoleranztest (oGTT) zum frühzeitigen Nachweis eines Diabetes. Wir sind
stolz, dass Düsseldorf Teil dieser bundesweit größten und bisher einzigartigen
Studie ist“, sagt Prof. Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Geschäftsführer
und Vorstand des DDZ. „Der Erfolg der Studie steht und fällt mit dem Engagement
der Bevölkerung. Jeder einzelne Teilnehmer trägt mit dazu bei, die Erforschung
der Volkskrankheiten für eine bessere Gesundheitssituation in Deutschland voran
zu bringen. Bereits die Teilnehmer werden von den Forschungsergebnissen
profitieren“, führt Prof. Dr. Jean Krutmann, Direktor des IUF, aus.
An der NAKO sind in Deutschland 25
Forschungseinrichtungen beteiligt. Bund, Länder und Helmholtz-Gemeinschaft
fördern die Studie mit 210 Millionen Euro. In den Studienzentren erwartet die
Bürgerinnen und Bürger ein Untersuchungsprogramm, das Riechtests und die Messung
der Handgreifstärke ebenso umfasst wie EKG oder Blutdruckmessung.
Kontakt IUF: |
Kontakt DDZ: |
Das IUF - Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung gehört ebenfalls der
Leibniz-Gemeinschaft an. Es untersucht die molekularen Mechanismen, die
umweltinduzierten Gesundheitsstörungen, insbesondere Alterungsprozessen und
Störungen des Immunsystems, zugrunde liegen. Ziel ist die Entwicklung
präventiver Strategien, die entweder in therapeutisch einsetzbaren Verfahren
bestehen oder in innovativen Verfahren zur Risikoabschätzung, die unter
Verwendung humaner organähnlicher in-vitro-Modelle integrative
Forschungsansätze und moderne bioinformatische / systembiologische Methoden
nutzen.
Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ)
gehört der „Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz“ (WGL) an. In
der Leibniz-Gemeinschaft sind derzeit 89 Institute vereint. Die
wissenschaftlichen Beiträge des DDZ sind auf die Ziele der Verbesserung von
Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus und
seiner Komplikationen sowie der Verbesserung der epidemiologischen Datenlage in
Deutschland ausgerichtet. Das DDZ versteht sich als deutsches Referenzzentrum
zum Krankheitsbild Diabetes, indem es Ansprechpartner für alle Akteure im
Gesundheitswesen ist, wissenschaftliche Informationen zu Diabetes mellitus
aufbereitet und für die breite Öffentlichkeit bereitstellt. Das DDZ ist Partner
im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung (DZD).